Brandschutz im Geschossbau

Der Anteil der Stahltragwerke bei Geschossbauten ist in Deutschland gegenüber dem europäischen Ausland, Asien und Nordamerika klein. Dies ist zum einen auf Vorurteile bezüglich der Kostenstruktur von Hochbauten zum anderen auf die starre deutsche Normung bei der Erfüllung des baulichen Brandschutzes zurückzuführen. Bisher konnten die hohen, pauschal in den Landesbauordnungen der Bundesländer festgelegten Anforderungen des baulichen Brandschutzes an Stahlbauteile nur mit Ummantelungen, Kammerbeton oder zusätzlichen Beschichtungen erfüllt werden. Eine ingenieurmäßige Differenzierung unterschiedlicher Bauteile und unterschiedlicher nutzungsbezogener Brandbelastungen eines Gebäudes war nur mit großem Aufwand möglich. Da relativ selten Bürogebäude in Stahl- und Stahlverbundbauweise erstellt werden, verfügen nur wenige Planer über konkrete Erfahrungen hinsichtlich der Ausführungskosten, so dass sich Vorurteile über angeblich hohe Brandschutzkosten hartnäckig halten.